Norwegen war für mich schon immer ein absoluter Sehnsuchtsort. Wobei das Wort “Ort” eigentlich viel zu klein klingt für das, was mich dort tatsächlich erwartete: Unendliche Weite, traumhafte Landschaften, Berge und ein Outdoor- Erlebnis der Extraklasse.

Was mich dazu bewegte, nach Norwegen zu reisen? Ich brauchte eine Auszeit vom Alltag und wollte travel mit outdoor verbinden. Und es ist mir auf die bestmögliche Weise gelungen!

Wusstet Ihr, dass es in Norwegen ein Gesetz namens “Allemannsrett” gibt? Das heißt übersetzt soviel wie “Jedermanns Recht”. Gemeint ist damit die Freiheit eines jeden Menschen, sich in der Wildnis Norwegens frei zu bewegen und zu campen – einfach nur FREI, also outdoor zu sein. Klingt wunderbar? Das ist es! Denn gerade bei jungen Menschen sind travel und outdoor gerade sehr angesagt. Mit einem Rucksack “bewaffnet” durch die wildromantische Wildnis Norwegens reisen und den Alltag hinter sich lassen. Dabei kann man ganz wunderbar abschalten. Allein eine Fahrt durch die Fjorde mit Blick auf bezaubernde Fischerhütten lässt alle Probleme plötzlich weit weg erscheinen.

Selbst Norwegens Hauptstadt Oslo besticht durch viel Natur und ist eingerahmt durch sanfte, bewaldete Hügel. Allein das kann kaum eine andere Großstadt auf der Welt bieten. Ich wollte während meiner Reise durch Norwegen natürlich möglichst viel outdoor erleben und bin einem speziellen travel- Angebot Ende Juni gefolgt, dass mich direkt zu dem Trubel des “Midsommars” brachte. Midsommar dürfte den meisten Menschen nur aus der Werbung eines Möbelgiganten bekannt sein. Dabei kann man es nicht erklären – man muss es einfach erlebt haben! Es ist 24 Stunden lang hell mit einem Licht, das besonders stimmungsvoll ist. Neben dem ein oder anderen “Midsommar- Fest” mit dem landestypischen Likör auf Kartoffelbasis, habe ich dieses spektakuläre Naturschauspiel natürlich auch genutzt, um ganz einfach nur in freier Natur zu sein.

 

Ich habe Norwegen in vollen Zügen genossen! Und dabei gab es allerhand zu entdecken: Einmal besuchte ich den Hornindalsvatnet. Hinter diesem kaum aussprechbaren Namen steckt der tiefste See Europas. Und von Seen gab es in Norwegen unzählige zu bestaunen. Denn dort gibt es sogar noch mehr Seen als in Finnland. Und das will wahrlich etwas heißen, denn in Finnland gibt es schon rund 60.000 davon – in Norwegen sind es sogar mehrere 100.000.

Einer der aufregendsten Orte dürfte wohl zweifelsohne der Felsvorsprung “Trolltunga” sein, der sich über den See Ringedalsvatnet erstreckt. Zugegeben – es braucht ein bisschen Übung und Kondition, diesen Felsvorsprung zu erreichen. Dafür ist der Ausblick aber atemberaubend und unvergesslich! Es ist euch sicher nicht entgangen, dass “Trolltunga” das Wort “Troll” enthält. Übersetzt heißt das soviel wie unheimliches, riesiges Naturwesen. Gestalten, um die sich zahlreiche Geschichten von Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe ranken. Diese Fabelwesen haben seit vielen Jahrhunderten einen festen Platz in der norwegischen Mythologie und wohl kein Reisender kann sich ihrer Faszination entziehen. Die zum Teil zotteligen und unheimlichen Wesen sind nicht nur in zahlreichen Souvenirläden zu finden, sondern fungieren auch als Namensgeber für ganze Landstriche Norwegens. So heißt eine Gebirgsregion in der Mitte Norwegens Trollheimen und ein Ölfeld in der Nordsee einfach nur Troll. Während meiner Wanderungen habe ich natürlich immer wieder die Augen aufgehalten nach Spuren der berühmten Fabelwesen – allerdings ohne wirklich großen Erfolg… Wir lernen uns aber bestimmt auf einer meiner nächsten travel und outdoor- Touren noch kennen! Auch wenn die Suche nach einem Troll nicht von Erfolg gekrönt war – ich habe so viel mehr gefunden als eine Fantasiegestalt.

Ein Naturwunder z. B. ist auch Kjeragbolten. Das ist ein Stein, der inmitten einer großen Felsspalte klemmt. Man soll sogar darauf stehen können. Aber das dürfen gern Andere ausprobieren… Deutlich weniger Mut gehört zu einem Ausflug zu den Svalbard Inseln. Hier kann man mit etwas Glück aus sicherem Abstand Eisbären in freier Wildbahn bestaunen. Aber noch berühmter dürfte Norwegen als Heimat wild lebender Rentiere sein. Beim Anblick dieser anmutigen Tiere kommt einem unwillkürlich die Frage in den Sinn, wo genau der Weihnachtsmann eigentlich gerade steckt. Er ist bestimmt sehr glücklich in Norwegen – genau wie all die anderen Einwohner. Denn laut dem “Happiness Report 2016” belegt Norwegen Platz 4 im Ranking der glücklichsten Menschen der Welt.

 

Ich kann es nur zu gut verstehen…